auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes Rheinland-Pfalz

Am Morgen nach der Judenaktion Laufersweiler 1938, LHA Koblenz, Best. 584,001, Nr. 1825.
Am Morgen nach der Judenaktion Laufersweiler 1938, LHA Koblenz, Best. 584,001, Nr. 1825.

Obwohl der 9. November 1938 zunächst als "Reichskristallnacht", später als Novemberpogrom ein markantes Datum im kollektiven Gedächtnis der deutschen Gesellschaft darstellt, so existieren paradoxerweise immer noch große Wissenslücke im Detail. Das gilt auch für die Anzahl der Opfer. Die in einem Geheimbericht des Obersten Parteigerichts vom 13. Februar 1939 genannte Zahl der Toten, nämlich 91, lässt sich immer noch in Publikationen finden, obwohl seit nunmehr 15 Jahren mehr oder minder öffentlich diskutiert wird, dass die Zahl nicht stimmen kann. Nordrhein-Westfalen war 2019 das erste Bundesland, das eine gesicherte Anzahl von Toten des Pogroms 1938 auf seinem heutigen Gebiet dokumentiert hat. Dort konnten allein 131 Tote nachgewiesen werden.*

 

Neben den direkten Opfern der Gewaltexzesse am 9. und 10. November 1938 selbst sind auch diejenigen Opfer zu zählen, die anlässlich der Novemberereignisse als "Aktionsjuden" in die Konzentrationslager eingewiesen worden waren und dort an den Folgen von Misshandlungen, ausgebliebener medizinischer Versorgung, Krankheiten oder direkter Tötungshandlungen ums Leben kamen, sich durch Suizid (bis zum Jahresende) den antisemitischen Entwicklungen entzogen haben oder die an den Spätfolgen des Pogroms nach dem Jahreswechsel 1938/39 verstarben.

 

Auf Initiative der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz (LpB RLP) hat sich 2023 eine Arbeitsgruppe gebildet, die eine entsprechende Publikation für das eigene Bundesland erstellen wird. Koordiniert werden die Arbeiten von Carolin Manns (Förderkreis Synagoge Laufersweiler). Beteiligt sind ferner: Bernhard Kukatzki (LpB RLP), Ulrike Holdt (NS-Dokumentationszentrum RLP), Christof Pies (Förderkreis Synagoge Laufersweiler), Walter Rummel (ehem. Leiter des Landesarchivs Speyer), Hans Berkessel (Institut für Geschichtliche Landeskunde der Universität Mainz) und Thomas Grotum (Forschungs- und Dokumentationsstelle SEAL der Universität Trier).

 

Das Projektteam freut sich über Ihre Mithilfe und Hinweise!

 

Nehmen sie dazu gerne den Projektbogen am Ende der Seite zu Hilfe. Gesucht werden außerdem Dokumente, Fotos, Berichte, Literatur etc., die Einblicke in individuelle Lebensgeschichten der Opfer eröffnen. Sollte es dabei zu weiteren Fragen kommen, zögern Sie nicht, diese zu stellen.

 

Kontakt:
Carolin Manns

cmanns@synagoge-laufersweiler.de

Tel: 06762 5269

Mobil: 0157 74321551

 

 

* Bastian Fleermann/Gerd Genger/Hildegard Jakobs/Immo Schatzschneider: Gedenkbuch für die Toten des Pogroms 1938 auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 2019.

 

Download
Projektbogen Die Toten des Pogroms 1938
Formular_nrr_fuer_Projekt__Die_Toten_des
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