SEAL konnte in der Vergangenheit bereits einige spannende Projekte und Kooperationen planen und umsetzen. Hier halten wir Sie über aktuelle Projekte und deren Ergebnisse auf dem Laufenden.
Die im Landesarchiv Speyer überlieferte Gestapo-Kartei der Staatspolizeistelle Neustadt/W. umfasst knapp 58.000 Karten. Die Digitalisate werden derzeit inhaltlich erschlossen, und zwar an der Universität Trier, um sie anschließend digital mit den vorhandenen 12.174 Gestapo-Personenakten zu verknüpft.
Das KZ-Außenlager Bruttig-Treis wurde im Jahr 1944 im Rahmen der Untertageverlagerung der Rüstungsindustrie eingerichtet. In einem Tunnel zwischen den beiden Mosel-Orten entstand eine Produktionsstätte der Firma WIDU (Bosch) für Flugzeug-Zündkerzen. Dort wurden mehr als 2.400 Häftlinge eingesetzt.
Seit August 2021 kooperieren die Universität Trier (koordiniert durch SEAL) und die Hochschule der Polizei (HdP) Rheinland-Pfalz miteinander, um künftig sowohl die polizeihistorische Forschung und Lehre zu stärken als auch das Geschichtsbewußtsein bei den Angehörigen der Polizei zu fördern.
Ein Barackenlager am Ortsrand von Flußbach (b. Wittlich) diente von 1942 bis 1944 als Justiz-Frauenstraflager. Auch wenn deutsche Frauen die Mehrzahl der Insassinnen ausmachten, inhaftierte man im Laufe der Zeit immer mehr Ausländerinnen, z.B. weibliche Nacht- und Nebel-Häftlinge aus Frankreich.
Auf Initiative der Staatsanwalt-schaft Trier wird seit 2012 zu diversen Aspekten der Geschich-te der Staatspolizeistelle Trier ge-forsch - von 2018 bis 2022 ge-fördert durch die DFG. Bisher sind mehr als 35 Abschlussarbei-ten entstanden. Regelmäßig fin-den Tagungen, Vorträge, Ausstel-lungen etc. statt.
Nachdem Manfred Grieger im Auftrag der Landeszentrale für politische Bildung RLP eine wissenschaftliche Studie über die KZ-Außenlager "Rebstock" und "Rebstock (Stephan)" erstellt hat, existiert eine neue Basis für die Erinnerungsarbeit vor Ort, über die in den letzten Jahren teils heftig gestritten wurde.
Die Landeszentrale für politische Bildung RLP arbeitet zusammen mit mehreren Partnern an der Etablierung einer Gedenkstätte, dem Lernort "Gestapo-Keller" in Neustadt a.d.W. Die Forschungs- und Dokumentationsstelle SEAL beteiligt sich sowohl am Konzept als auch an der inhaltlichen Ausgestaltung des Ortes.
Nachdem NRW im Jahr 2019 eine entsprechende Studie über die Toten des Pogroms 1938 auf dem Gebiet des eigenen Bundes-landes vorgelegt hat, wurde in RLP unter der Leitung der LpB eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die eine ähnliche Studie für RLP vorlegen wird. SEAL koordiniert die Teil-AG II.
Am 12. November 2014 wurde im Foyer und im Treppenaufgang in der Christophstraße 1 eine aus 14 Tafeln bestehende Ausstellung zur Geschichte der Gestapo Trier eröffnet. Sie kann während der Gebäudeöffnungszeiten jederzeit besucht werden. Ferner wurde eine Gedenktafel am Gebäude angebracht.
Die im Jahr 2015 realisierte Wander-Ausstellung zeigt, wie in Luxemburg der Unterdrückungs-und Verfolgungsapparat konkret funktionierte. Sie beleuchtet den Aufbau der Gestapo, ihr Wirken, die Verbrechen, die Beamten, die Helfer - darunter auch luxemb. Kollaborateure - ebenso wie die Opfergruppen.
Ziel des Projektes ist es, sexuel-len Missbrauch an Kindern, Ju-gendlichen und schutz-/hilfsbe-dürftigen Erwachsenen durch Kleriker und Laien im Verant-wortungsbereich der Diözese Trier zwischen 1946 und 2021 aufzuarbeiten. Das Projekt sam-melt und analysiert dazu alle Informationen über entsprech-ende Vorkommnisse.
Die Initiative Interdisziplinäre Antisemitismusforschung (iia) ist ein Zusammenschluss von Doktorand:innen / Studierenden, der sich 2019 an der Universität Trier gegründet hat. Sie will neue wissenschaftliche Perspektiven anstoßen und deren Erkenntisse möglichst innovativ in die Öffentlichkeit bringen.
Der Digitale Erinnerungsatlas der Großregion erlaubt es, mithilfe interaktiver Karten Orte der Erinnerung in Rheinland-Pfalz, im Saarland, im Großherzogtum Luxemburg, in Lothringen und in der Wallonie für die Forschung aufzubereiten. Die didaktische Vermittlung der entsprechenden Inhalte ist dabei ein wesentlicher Gesichtspunkt.
Beauftragt durch das zuständige Ministerium (MFFKI) entwickelt SEAL das Betriebskonzept für ein Forschungs-, Dokumentations-, Bildungs- und Begegnungszen-trum Wiedergutmachung Trier-Saarburg, das auf den etwa eine Million Akten des Amts für Wiedergutmachung in Saarburg basiert.
SEAL
Forschungs- und Dokumentationsstelle
Universität Trier / DM 252
Universitätsring 15
D-54296 Trier
+49 (0) 651/201-3332
we are part of ...